Seine Spuren sind unter verschiedenen Namen zu finden: Mojzes Grzyb; Heinz Grczyb; Heinz Möller; Hans Shippe; Xi Bo.
Im Juni 1935 – in Deutschland war der Faschismus an der Macht – schrieb Asiaticus in der Zeitschrift »Die neue Weltbühne«, die im Exil in Prag, Zürich und Paris erschien, in einem Bericht aus China:
»In diesem Augenblick werden die Fundamente für den großen, epochemachenden Neubau Chinas gelegt.«
Was er meinte, war der »Lange Marsch«. Der hatte damals diesen Namen noch nicht, hatte auch sein Ziel Yan’an (Yenan) noch nicht erreicht, war auf den ersten Blick noch nicht mehr als ein Rückzug, mit dem sich die von der Kommunistischen Partei Chinas geführte Rote Armee aus der Umklammerung durch die konterrevolutionären Truppen Tschiang Kai-Sheks löste, und weithin in der Welt herrschte die Überzeugung, daß die Kommunisten nun endgültig geschlagen seien – aber Asiaticus erkannte die ungeheure revolutionäre Kraft, die dieser Marsch entwickelte, und er sollte Recht behalten. – Für Wolfram Adolphi, der die Inhalte dieser Website entwickelt hat und betreut, ist Asiaticus ein Vorbild und ständiger Anreger geworden.
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Geboren wurde Asiaticus am 11. Juli 1896 als Mojzes Grzyb in Tarnow in Galizien/Österreich-Ungarn (so sagt es das Geburtsregister; auf einem Fragebogen der Kommunistischen Internationale [Komintern] in Moskau 1923 gab Grzyb aus heute nicht nachvollziehbaren Gründen den 13. Juni 1897 als Geburtsdatum an, und so ist es auch auf seinem Grabstein in Jinan in China vermerkt).
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1913 begann er, sich in der kommunistischen Bewegung zu engagieren.
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Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) war er Soldat in der österreichisch-ungarischen Armee, wurde nach drei Jahren als Kriegsgegner verhaftet.
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1918 kam er unter dem Namen Heinz Möller nach Deutschland. Dort war er (höchstwahrscheinlich) am Jahreswechsel 1918/1919 Teilnehmer des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
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1922 wurde er als Journalist in Bremen inhaftiert und nach Sowjetrußland ausgewiesen; in seinen politischen Standpunkten befand er sich in großer Nähe zur am 15. Januar 1919 von konterrevolutionären Freikorpsleuten ermordeten Rosa Luxemburg und damit z. B. zu Clara Zetkin, Paul Frölich und Paul Levi.
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1923–1925 arbeitete er als Journalist in Deutschland.
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Im April 1925 wurde ihm im Zusammenhang mit der »Entlarvung« der »Brandler-Thalheimer-Gruppe« durch die Führung der russischen KP, deren Mitglied er war, eine »strenge Rüge«; damit wurde er in der Komintern und der KPD zur »Unperson«. Er ging nach China und schrieb bis 1927 Reportagen über die chinesische Revolution.
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Nach Deutschland zurückgekehrt, veröffentlichte er 1928 das Buch »Von Kanton bis Schanghai 1926/27«. Er wurde Chefredakteur der Zeitung »Der Kämpfer« in Chemnitz; dann wegen Kritik an Stalins und Ernst Thälmanns These vom »sozialfaschistischen« Charakter der Sozialdemokratie entlassen und aus der KPD ausgeschlossen.
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Ende 1928 wurde er Mitglied der KPD-Opposition (KPO). Er verheiratete sich mit Trudy Rosenberg und schrieb Artikel u. a. für »Die Weltbühne«, den »Wirtschaftsdienst« Hamburg, die »Arbeiterpolitik« und »Gegen den Strom«.
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1932 ging er erneut nach China. Von dort sandte er Artikel u. a. an »Die Weltbühne« und dann, als diese Zeitschrift nach der Machtübernahme durch die Nazis 1933 verboten wurde, für die im Exil in Prag, Zürich und Paris erscheinende »Die Neue Weltbühne«. In China selbst war er für verschiedene englisch- und chinesischsprachige Zeitungen und Zeitschriften tätig und engagierte sich für die kommunistische Bewegung und die antijapanische Einheitsfront (1937 hatte Japan China auf breiter Front überfallen. Der anti-japanische Befreiungskrieg wurde zum Bestandteil des Zweiten Weltkrieges und im Sommer 1945 für China siegreich beendet).
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Das aber erlebte Asiaticus nicht mehr. Am 30. November 1941 ist er bei Kämpfen der von der KP Chinas geführten Achten Armee gegen japanische Truppen in der chinesischen Provinz Shandong ums Leben gekommen.
Dr. Wolfram Adophi hat dreimal über Asiaticus geschrieben: Zum ersten Mal in der »Weltbühne«, wie sie in der DDR erschienen ist, am 4. April 1989 unter dem Titel »Mehr über ›Asiaticus‹«. Eine umfangreichere Darstellung Asiaticus’ Wirkens in China in den 1930er Jahren hat er unternommen in dem Aufsatz »Asiaticus, China 1937« in der Zeitschrift »UTOPIE kreativ«, Berlin, Heft 200, Juni 2007. Und eine romanhafte Darstellung findet sich in seinem Roman »Chinafieber«. Alles ist hier auf der Website versammelt in der Rubrik »Texte Adolphi«.