- cross-posted to:
- wehrhaftedemokratie@feddit.de
Wunderschön. Ich bin ausnahmsweise nicht traurig, dass München uns in Hamburg schlägt. Das ist doch etwas gutes um von anderen Städten übertroffen zu werfen.
Ich bin auch froh darüber. Dieser Rekord kann gar nicht oft genug übertroffen werden. Habt ihr gehört, da unten im Süden? Gut gemacht!
Hamburg war unser Vorbild!
Ich finds ein bisschen enttäuschend das es hier bereits die zweite Demo ist, die abgebrochen wird. Während von Nazis die Versammlungsfreiheit teilweise mit tausenden Cops geschützt wird, schafft es die Polizei (Veranstalter hat natürlich auch Verantwortung, aber definitv nicht so viele kirzfristig abrufbare Ressourcen wie die Polizei) in diesem Fall nicht, unter anderen weil sie in der Prognosen der Teilnehmendenzahlen weit daneben liegt und nicht genug Planung und Polizeikräfte aufwendet um einen sicheren Verlauf der Versammlung zu gewährleisten.
Fairerweise muss man sagen, dass es ist eine Weile her ist seitdem sich so viele Deutsche aktiv für eine Sache erhoben haben.
Es ist gut zu sehen, dass das demokratische Deutschland nicht mehr fast lethargisch zusieht wie die die Straße von den Extremisten genommen wird.
Darauf könnte man ich auch mit Ausweichorten und Spontananmeldungem vorbereiten.
Wenn ein Ort nicht die Kapazität hat kann man in den umliegenden Straßen und Plätzen weitere kleinere Demos machen.
Du kannst nicht so viele Menschen spontan mal umplanen, zumindest nicht sicher. Es wurden ja trotz mehrfacher Aufforderung nicht mal die Seitenstraßen für Rettungskräfte freigemacht.
Das einzig sinnvolle wäre gewesen, die gesamte Demo bereits vorher auf die Theresienwiese zu verlegen, da wäre mehr Platz, hätte dann natürlich die Symbolik des Siegestores gefehlt. Aber ganz ehrlich: das ganze wurde in nur einer Woche aus dem Boden gestampft und bis vor ein paar Tagen hat man nicht mit so einem Andrang gerechnet, ich würde da niemanden einen Vorwurf machen.
Ich glaube nicht, dass hier mehr Cops allein die Lösung gewesen wäre. Es war zu wenig Raum, zu viele Menschen, die hätten geordnet auf ne größere Fläche verteilt werden müssen gegen Massenpanik, mit gut zugänglichen Fluchtkorridoren.
Ein Stück weit kann ich auch verstehen, wenn die Polizei keine Glaskugel hat und sich auf das zehnfache der angemeldeten Teilnehmer nicht einstellt. Bürokratie ist sowieso langsam und dann noch so eine Dynamik antizipieren.
War jemand direkt am Siegestor und kann sagen ob es wirklich so schlimm war, dass abgebrochen werden musste?
Ich war zwischen Universität und Odeonsplatz, und da war es sehr entspannt, daher fand ich den Abbruch schon schade
Ich war direkt “hinter” dem Tor, also Richtung Münchner Freiheit. Die Straße dort war laut Polizei nicht mal Teil der Versammlungsfläche und brechend voll. Wir haben uns dann tatsächlich aus dem Kern der Masse rausbewegt, weil es wirklich eng wurde. Auf Anraten der sehr freundlichen, wenn auch gestressten Polizisten wollten wir dann einen Bogen Richtung Odeonsplatz auf die “richtige” Seite des Tors gehen und sind dafür über Seitenstraßen gelaufen - alles voll mit Leuten.
Auf die Versammlungsfläche kamen wir nicht mehr, da da schon der Abbruch kam.
Ich fand es schade, kann es aber verstehen. Als ich mitten im Gedränge stand, war ich froh, dass nix passiert ist, denn eine Panik hätte für totales Chaos gesorgt.
Die Stimmung nach dem Abbruch war erstaunlich gut. So im Sinne von “Naja, wenigstens wurde abgebrochen, weil ZU VIELE Menschen sich engagieren”.
Ich war auch ungefähr dort, aber du kannst einfach nicht eine Veranstaltung geplant für 25.000 mit zehn mal so vielen Menschen durchziehen. Es gab dann auch schon Durchsagen wegen Drängelei und Besteigen irgendwelcher Gerüste, also war es besser geordnet und friedlich abzubrechen als dass es irgendwie eskaliert und damit möglich gemacht wird, der Bewegung ihre Legitimation abzusprechen.
Das mit dem Gerüst war eigentlich nicht so wild, es waren zwei Personen die glaube ich einfach nur etwas weiter sehen wollten. Das war direkt vor der Bühne weswegen es direkt angesprochen wurde.
Ich stand direkt bei der Uni zwischen den römischen Brunnen nur 150m von der Bühne. Dort gab es auch immer noch bequem Platz um sich hinzustellen. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Sound ab Odeonsplatz da war und die Leute Gefühl hatten schon angekommen zu sein und nicht mehr vordrängten. (An dieser Stelle großes Lob an den Veranstaltungstechniker Kalle, der all das innerhalb von nur zwei Tagen organisiert hat!)
Aber den Durchsagen hat man ja auch entnommen, dass von Seite der Münchner Freiheit die Leute viel mehr herangedrängt haben und es schon zur Wellenbildung in der Menge kam. Das ist reichlich Grund abzubrechen. So schade es auch war.
Wir waren direkt vor der Bühne, direkt neben der Presse. Dort war es eigentlich recht entspannt. Wir haben erst nach Abbruch gemerkt wie voll es eigentlich ist
Weiß jemand, ob es noch weitere Veranstaltungen nächste Woche geben wird? Ich hab’s am Wochenende nicht geschafft und würde das gern nachholen und auch meinen Kollegen sie Möglichkeit einräumen.
Allgemein kann das hier helfen https://www.demokrateam.org/demos/
Aber je nach Stadt lohnt es sich aktiv auf Social Media zu gucken und das relativ breit gefächert. Manche Demos sind von Parteien angemeldet, manche von FFF und machen von ner Antifagruppe. Da ist es leicht etwas zu verpassen.
In München ist übrigens zwischendrinnen mal eine Drohne über die Demo geflogen. Ich würde mich so freuen, wenn das Video irgendwo auftaucht und es jemand hier verlinkt.
Hier eines von Hamburg: https://twitter.com/TDittkuhn/status/1748474581298397435
munich central represent!
Wenn die Regierung zur Demo aufruft, gehen sogar die Deutschen hin.
Falls jemand auf den anderen, nicht-abgebrochenen Demos war: Wurde da eigentlich auch gegen das neue Abschiebegesetz oder den EU-Migrationspakt protestiert?
Bei uns (Bremen) war es eine wilde Mischung - von K-Gruppen und Anti-Imps bis “Verfassungspatrioten” war alles vertreten. Entsprechend gab es alle möglichen Positionen, die in der Menge vertreten wurde. Was auf der Bühne gesprochen wurde, war wegen der Menschenmenge die meiste Zeit nicht zu verstehen. Das, was ich gehört habe, sprach aber auch z.B. von Diskriminierungen im Alltag, ging also nicht in die Richtung “AfD doof, alles andere dufte”.
Naja, unrecht hat der Kommentar natürlich nicht. Wenn man das ganze zu einem Event verkommen lässt und denkt, wir wären fein raus, nur weil viele auf den Straßen ein “Liberty, Egalite, Fuck AfD” Schild hochhalten, liegt halt auch daneben. Dass die Ampel deutlich kritisiert werden muss, ist klar. In Berlin wurde dies von den Rednern zumindest in Teilen adressiert, aber man hat sich auf der Demo schon klar gegen die AfD positioniert, was ja erstmal nichts schlechtes ist. Insofern, jetzt gilt es dran zu bleiben.
Das wurde heute in Flensburg in einer der Reden angesprochen. Hier waren es immerhin 10.000 Demonstrierende!
deleted by creator
Die Regierung hat diese Proteste nicht organisiert und nicht dazu aufgerufen.
Das waren Hunderte Vereine, lokale Interessengruppen und die lokalen Verbände (hauptsächlich die Jugendorganisation) diverser Parteien.Verbreite hier bitte nicht die rechte Propaganda, dass es sich hierbei um von der Bundesregierung befohlene Aufmärsche gehandelt hätte.
deleted by creator
Ich wäre da sogar ausnahmsweise in dem Fall bereit, der Regierung 'ne Woche oder zwei oder so Zeit zu geben, passend zu reagieren.
Die Demonstrationen waren halt doch klar gegen Rechts grundsätzlich. Die paar Reaktionen -hauptsächlich Landesebenen und Opposition-, die dann gleich in die "aber wir müssen trotzdem <hier AfD Narrative, meist übetriebenen Abschiebeunsinn, einsetzen> bedenken, gingen, wurden auch oft direkt (nicht nur auf social Media, sondern auch sonst in den Medien) quittiert mit “dann hört jetzt aber auch auf, selbst den selben Müll zu erzählen”.
Also wie gesagt, Demonstrationen heute nicht nur gegen die AfD sondern gegen den Rechtsruck insgesamt, offen darüber reden, dass wir von der Regierung den selben rechten Mist auch nicht mehr hören wollen… und wenn sie es dann noch nicht kapiert haben, dass wir Klartext hören wollen, der nicht von mehr Abschiebungen und härterem Durchgreifen gegen imaginäre Probleme handelt, weil man ja die Aussagen der AfD glaubt addressieren zu müpssen, ist denen einfach nicht mehr zu helfen.
Ich wäre da sogar ausnahmsweise in dem Fall bereit, der Regierung 'ne Woche oder zwei oder so Zeit zu geben, passend zu reagieren.
Warum denn? Die hatten jahrelang Zeit, passend auf die AfD zu reagieren, haben diese Zeit aber nur genutzt, denen nachzuplappern, um in braunen Sumpf nach Stimmen zu fischen.
Hatten sie? Die kamen an die Regierung, waren noch nicht aus der einen Krise raus als schon die nächste kam und gleichzeitig hat die größte Oppositionspartei gemeinsam mit der AfD und der üblichen Hetzpresse ins selbe Horn geblasen und davon gefaselt, dass wir mehr Abschiebungen brauchen… und die Wähler haben dem augenscheinlich zugestimmt, denn es kam tatsächlich null Widerstand gegen den Populismusscheiß aber jeder Menge Stimmverlust für die Regierung bei steigenden Werten für AfD und C*U.
Tja, wie könnte man da bloß auf die Idee kommen, dass das tatsächlich das ist, was die Wähler wollen… wenn deren Umfrageverhalten genau das auszudrücken scheint *grübel*
Er [Scholz] begrüßte ausdrücklich die Demonstrationen, die es seit den Berichten in verschiedenen Städten gibt.
https://www.tagesschau.de/inland/scholz-gegen-rechtsextremismus-100.html
Aber stimmt schon, organisiert hat’s die Regierung nicht.
Aufgerufen hatte under anderem, OB Dieter Reiter (SPD), die Jusos München, die Grüne Jugend.
stimmt schon, organisiert hat’s die Regierung nicht.
Ja, warum sagst du das dann und lässt die Falschaussage stehen?
Du hast diesen Kommentar hier editiert, aber nicht den, bei dem sich’s gelohnt hätte.
Naja, fairerweise muss man sagen, dass nie behauptet wurde, dass die Regierung die Proteste organisiert hat.
Fair enough, aufgerufen, nicht organisiert. Der Unterschied hat bei mir das Rauf- und Runterscrollen wohl nicht überlebt.
Aber eigentlich hab ich auch keine Lust auf das Spiel “Wie nah kann ich Kommentare an rechter Sprache halten, ohne dass man mir wirklich was anlasten kann”. Entsprechend dem Toleranzparadox ist das hier nicht der Ort, wo’s ausdifferenzierte Fairness braucht.
Wie nah kann ich Kommentare an rechter Sprache halten, ohne dass man mir wirklich was anlasten kann
Naja, im zweiten Satz wurde doch direkt auf die schnelleren Abschiebungen durch die Ampel hingewiesen. Ich unterstelle hier jetzt mal keine rechten Ansichten.
In München wurde ziemlich heftig die Ampel dafür kritisiert einschließlich extrem unangebrachter Gleichsetzung mit der AfD, hat viele ziemlich irritiert.
Gut zu hören. Gibt’s dazu irgendwo Videos?