Dabei hatte eine Jury aus Künstler:innen und Pädagog:innen das Projekt zunächst für eine Förderung empfohlen. Doch das letzte Wort hat ein Beirat, in dem auch die für Bildung zuständigen Staatssekretäre vertreten sind. Einer von ihnen habe zu Beginn der Sitzung erklärt, dass Wegner [reg. Bürgermeister] ihn vor der Sitzung angerufen habe, um ihn dazu anzuhalten, dass das Projekt mit Blick auf einen möglichen Konflikt mit der japanischen Regierung abgelehnt werden solle. Das bestätigten mehrere anonyme Quellen dem rbb.
Bei seinem Besuch in Tokio hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa getroffen.
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Er setze sich dafür ein, dass es ein Denkmal gegen Gewalt an Frauen gebe, aber „eine einseitige Darstellung dürfe nicht mehr stattfinden“.
Ich überlege gerade, wie die Darstellung von der anderen Seite aussehen könnte.
Mir würde maximal eine Aufarbeitung der Atombombenabwürfe und Feuersturm-Bombenangriffe auf japanische Städte einfallen. Die gehen aber auf die Kappe der USA, und mit denen wird sich Wegner erst recht nicht anlegen wollen. Es wäre ein Signal, dass man tatsächlich Geschichte aus Sicht der betroffenen Menschen und mit Fokus auf ihre Rechte, statt aus machtpolitischer Freund-Feind Sicht vermittelt.
Das jetzt hier unter dem Deckmantel “gegen Rassismus” zu sein, Geschichtsrevisionismus droht, finde ich ziemlich übel.
Denkmäler zu Trostfrauen sind der Japanischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge, weil es sie daran hindert, ihre schreckliche Vergangenheit und ihre Kriegsverbrechen, die sie nie aufgearbeitet haben, unter den Teppich zu kehren. Ich hoffe, die Zuständigen bleiben Stark und setzen hier das richtige Zeichen zur Erinnerungskultur. Eine Kultur des historischen Revisionismus wie in Japan können wir hier nicht gebrauchen.
CDU-Bürgermeister stoppt Trostfrauen-Bildungsprojekt in Berlin