Gut, dass er da jetzt nicht einknickt. Er ist als Satiriker beschäftigt und ihn dann entlassen weil denen ein Witz mal nicht gefallen
Der RBB hat Recht.
Das Attentat auf Donald Trump ist nicht witzig, es ist eine Tragödie.
Weil es leider nicht erfolgreich war.
Hotzo absolut stabiler Typ, der sich auch selbst nicht zu ernst nimmt. Ich wünsche ihm alles Gute und dass dieser Witz ihm für seinen weiteren Weg nicht im Weg steht.
Um ihn tut es mir am meisten leid, dass ich nicht mehr bei Twitter bin.
Ich bin darauf angewiesen, dass sich die Leute gerne mit mir beschäftigen. Natürlich gibt es da draußen Menschen, die gerne herausgefordert werden in ihrer Freizeit. Aber aus meinem eigenen Konsumverhalten weiß ich: Man beschäftigt sich gerne mit Dingen, die den eigenen Werten entsprechen.
Damit bringt er diese gewisse Tragik seiner (und anderer Online-Persönlichkeiten) gut auf den Punkt. Im gesamten Interview gibt er sich eher rebellisch/kantig, lässt hier aber doch durchscheinen, dass es natürlich schon wenig herausfordernde Wohlfühlinhalte fürs eigene Lager sind.
Er ist also näher an gefälliger Popmusik oder - er möge mir diesen Vergleich verzeihen - einem Mario Barth, der sich eben auch nur in der abgesteckten Komfortzone seiner Fans bewegt, als es die kantigen Sprüche vermuten lassen. Was ich schade finde, denn ich denke, hier verschwendet er seine Fähigkeiten.
Naja, find ich nicht ganz fair. Er sagt ja völlig richtig, dass man nicht mehr für alle Witze machen kann. Denn das würde beinhalten, Puerto Rico als Müllinsel zu bezeichnen oder anderen rassistischen Kram zu machen, der AFD Sympathisanten gefällt.
Ich finde gerade gut, dass er in seinen Witzen eine klare Haltung zeigt.
Nun ist es ja zum Glück keine binäre Entscheidung, entweder Wohlfühlcontent für die eigene Bubble zu machen oder rassistische Geschmacklosigkeiten für AfD-Jünger.
Ich halte es für sehr wichtig, durchaus auch eigene Ansichten regelmäßig herauszufordern und sich eben nicht nur in einem einlullenden Konsens-Umfeld zu bewegen.
Klar verstehe ich auch, dass es auch Leute gibt, die genau das nicht möchten, sondern sich lieber nur mit vertrauten, leicht verdaulichen Themen umgeben möchten, denen sie, zusammen mit der restlichen Community, leicht zustimmen können. Und er sagt ja, dass er darauf angewiesen ist, dass sich diese Menschen gerne mit ihm befassen, also sehe ich auch den Zwang, dem er ausgesetzt ist.
Aber eben diesen Zwang finde ich schade, denn so muss er trotz seiner Fähigkeiten seine Gemeinschaft mit Meinungen bedienen, denen sie leicht zustimmen kann. Wie Popmusik, Schlager, oder Mario Barth darf er sich nur in einer wohligen Komfortzone bewegen, die nicht so recht dem eigentlich gewollten, unbequemen Anspruch - und wie gesagt auch seinen Fähigkeiten - gerecht wird.
Die Situation wurde dann noch surrealer, weil mich meine Eltern zum Abendessen gerufen haben und ich etwas appetitlos im Essen rumstocherte, weil ich ihnen nicht erklären konnte, warum der reichste Mann der Welt nichts Besseres zu tun hat, als den Bundeskanzler zu fragen, was ihr Sohn gerade macht.
Das zeitgenössische Sozialleben ist schon seltsam…