Gesundheitsminister Lauterbach hat in Berlin zum Runden Tisch geladen, um über Long Covid zu sprechen. Was ist bisher über die Krankheit bekannt? Wie geht es Betroffenen?

Die Corona-Pandemie ist beendet. Es kommt zwar aktuell wieder zu mehr Ansteckungen, eine große Infektionswelle erwarten Expertinnen und Experten jedoch auch im kommenden Winter nicht. Doch vielen Menschen machen bereits länger zurückliegende Infektionen mit dem Coronavirus noch immer stark zu schaffen.

Eine von ihnen ist Daniela P. (Name von der Redaktion geändert). Sie hatte sich im Februar 2022 zum ersten Mal mit Corona infiziert. Der Verlauf war etwa wie der einer sehr schweren Erkältung, mit etwas Brustschmerzen und anhaltender Müdigkeit für drei Wochen. Im Sommer kämpfte sie mit großen Konzentrationsproblemen und unnormaler Erschöpfung, ging aber trotzdem weiter regulär arbeiten.

Genau ein Jahr später, im Februar 2023, dann die zweite Infektion: Diesmal erst Halsschmerzen, dann sieben Tage Fieber, aber nicht sehr hoch. Nach etwa drei Wochen hat sie erneut Brustkorbschmerzen und Husten. Auch Kreislaufprobleme und Herzstolpern kommen hinzu. Sie versucht anfangs noch zu arbeiten, doch die extreme Müdigkeit und Schwere lassen es nicht zu.

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  • Haven5341@feddit.deOP
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    1 year ago

    Irgendwie kann es echt jeden treffen. Das scheint wie eine Lotterie zu sein. Auf YouTube hatte ich ab und zu mal “Physics Girl” vorgeschlagen bekommen. Ein Kanal mit zurzeit immerhin noch 2,78 Mio Subscribern.

    Seit 10 Monaten gibt es da keine Videos mehr und vor 6 Monaten dann ein kurzer Beitrag einer Ihrer Freundinnen: An Update On Dianna’s Health. Bingo: Long Covid. Zitat: “Over the last couple of month she’s slowly gotten worse to the point where her condition has become potentially life threatening.”

    Bei der geht absolut nichts mehr. Eine junge und fitte Frau. Frisch verheiratet. Und jetzt das. Das lässt einen echt nachdenken.

    • Senseless@feddit.de
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      1 year ago

      Das mit Dianna hab ich auch mitbekommen, da ich unregelmäßig mal was von ihr geschaut habe. Sowas macht mich wirklich betroffen, wenn man sieht wie sie nicht mal im Stande ist zu sitzen.

      Ich hatte nun vor zwei Wochen das erste Mal Corona und es hat mich auch schon ganz gut weg gehauen. Aktuell gibt’s doch ein paar kleinere Geschichten, die nicht ganz abgeklungen sind, ich bin aber diese Woche wieder am arbeiten. Etwas abgeschlagener und appetitloser als sonst bin ich schon, hoffe das sind nur kurzfristige Nachwirkungen.

      • Haven5341@feddit.deOP
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        1 year ago

        Etwas abgeschlagener und appetitloser als sonst bin ich schon, hoffe das sind nur kurzfristige Nachwirkungen.

        Bei mir hat es ein paar Wochen gedauert, bis das alles weitestgehend vorbei war. Nach nur zwei Wochen würde ich mir da noch nicht allzu große Sorgen machen.

    • Turun@feddit.de
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      1 year ago

      Hab vor ein paar Tagen geschaut ob es ihr vielleicht wieder besser geht. Auf Patreon vom 26. Mai (der Teil, der für jeden lesbar ist): “Hey everyone, over the past few months Dianna has developed a large series of allergies and reactions to any stimulation or food.” Das ist echt heftig. Die kann echt nur noch im Bett liegen, im dunklen Zimmer.

  • Björn Tantau@swg-empire.de
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    1 year ago

    Bin selbst betroffen. Ist echt beschissen. Ich kann fast nur noch im Bett liegen und nur aufstehen, wenn ich auf die Toilette gehen muss. Die letzten Tage war es ein wenig besser, da konnte ich auch aufstehen, um den Kindern gute Nacht zu sagen. Aber ich muss vorsichtig sein, weil zu viel “Anstrengung” kann mich wieder um Wochen zurückwerfen.

    Ich kann froh sein, dass ich noch ein bisschen Lemmy (die langen Texte überspringe ich) und Youtube browsen kann und nicht den ganzen Tag mit Ohrschützern und Schlafmaske dahinsiechen muss.

    Am perversesten ist, dass Arztbesuche im Grunde genommen kontraproduktiv sind, weil das eine Überanstrengung ist von der ich mich wochenlang erholen muss. Nur dass dann wieder Zeit für den nächsten Besuch ist.

    Habe bald einen anstrengenden Termin in einer Klinik. Ich hoffe, dass die das richtige für mich ist. Ansonsten schiele ich eigentlich nur auf BC007 und hoffe, dass es bald freigegeben wird.

    Edit: Hab mich gerade zu einer Studie angemeldet. Hoffentlich kann ich da noch reinkommen. https://www.mhh.de/presse-news/hilft-blutreinigung-gegen-schwere-erschoepfung-bei-post-covid

    • Haven5341@feddit.deOP
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      1 year ago

      Ansonsten schiele ich eigentlich nur auf BC007 und hoffe, dass es bald freigegeben wird.

      Ich nehme an, das ist ein Medikament?! Da scheint es im Bereich bei der Zulassung von Medikamenten zumindest eine kleine gute Nachricht zu geben.

      Zu den besseren Unterstützungsangeboten für Menschen mit langwierigen Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen zählt vor allem ein leichterer Zugang zu Medikamenten. So soll eine Kommission beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Liste erarbeiten. Diese sollen Medikamente enthalten, die für Long-Covid-Patientinnen und -Patienten auch außerhalb der Zulassung verordnet und von der Kasse bezahlt werden können.

      https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lauterbach-long-covid-106.html

  • Haven5341@feddit.deOP
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    1 year ago

    Was ich bei dem Thema auch heftig finde:

    Schätzungen gehen davon aus, dass fünf bis zehn Prozent der Covid-Infizierten mit Spätfolgen zu kämpfen haben, die als Post Covid oder Long Covid bezeichnet werden. Er erwarte im Herbst wieder ansteigende Zahlen von Corona-Erkrankungen, sagte Lauterbach.

    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lauterbach-long-covid-106.html

    Bis zu 10% Betroffene? Das hört sich erschreckend viel an. Damit hätte ich so nicht gerechnet. Ich wusste zwar, dass das ein größeres Thema ist und es viele Betroffene gibt aber so viele, das hätte ich nicht gedacht.

  • eliasp@feddit.de
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    1 year ago

    Dieses Thema kann gar nicht genug Öffentlichkeit und (finanzielle) Unterstützung der Forschung bekommen. Es gibt leider so viele, die es richtig hart erwischt hat. Dummerweise geht das aber eben damit einher, dass man sämtliche Kraft verliert, dafür “Öffentlichkeitsarbeit” zu betreiben. Die meisten Betroffenen verschwinden einfach aus ihrem sozialen Umfeld und erst recht aus der öffentlichen Wahrnehmung.