Klasse Job, man kann als ausgebildeter Physiker mit Extraqualifikationen für einen vollständigen, eigenständigen Berufsweg den Schülern erzählen, dass auch sie sich mit einem Physikstudium ihren Traum vom Gehalt einer Reinigungskraft ohne Qualifikation erfüllen können!
Ich sollte noch erwähnen: Physik Doktoranden, welche ihre Promotion in Vollzeit durchführen und keine Social Media-/Content-/Projektmanager mit Lehrerfahrung sind, werden bereits mit E13 50% (so wie hier) bezahlt. Die Uni sucht eine solche Person + diesen ganzen Extrakram, und es wirkt sich absolut nicht auf das Gehalt aus.
Ich versteh dein Problem nicht. Wenn die Stelle wirklich nur halbtags ist, ist das doch völlig in Ordnung. E13 ist nunmal die Einstufung für Master. Höhere Einstufungen sind meist mit Personalverantwortung verbunden.
Beim “Extrakram” wird keine Erfahrung in Jahren angegeben und du musst bei einer Stellenbeschreibung nie alle Punkte erfüllen können. Am Ende reicht es vermutlich einen Masterabschluß zu haben (=>Projektmanagement in der Masterarbeit), während des Studiums Tutorien gegeben zu haben (=>Lehrerfahrung) und Social Media und Webseiten bedienen zu können.
Ich denke das Problem ist dass die Uni wahrscheinlich Vollzeit erwartet, aber das weiß man halt erst wenn man drin steckt. Würde da keiner Uni über den Weg trauen, in allen wissenschaftlichen Stellen an Unis wird mehr gearbeitet als man laut Vertrag arbeiten soll, hier wird das gewiss nicht anders sein.
Bei wissenschaftlichen Stellen wird aber auch die Abhängigkeit vom Doktorvater/betreuenden Professor von der Uni ausgenutzt. Man braucht den Abschluß oder die Paper. Hier gibts kein Druckmittel, außer die Person begibt sich parallel zusätzlich in so ein Abhängigkeitsverhältnis. Ohne das ist das wirklich eine klassische Stelle im öffentlichen Dienst.
Gut, das kann man ja aber im Gespräch klären… Am besten vorher einmal anrufen. Wenn die erwarten, dass man mehr als die halbe Zeit arbeitet kann man ja nochmal höflich fragen ob die wissen, was man aktuell für ein Pfund Kaffee und den Quadratmeter Wohnzelle bezahlt. Würde aber per se erstmal nicht davon ausgehen - auch Unis müssen inzwischen eine saubere Zeiterfassung leisten.
Ihr geht alle davon aus, dass die Leute ehrlich sind und ihr Wort halten. Euer Vertrauen hätte ich gerne.
Klar kann man das im Gespräch klären, aber denkst du wirklich jemand wird im Vorstellungsgespräch zugeben dass die Arbeitsbedingungen später schlechter sind als auf dem Papier angegeben?
Ich rede auch nicht davon dass die direkt 100% vom ersten Tag verlangen, sowas fängt ja erstmal geringfügig an und steigert sich dann über die Zeit bis es praktisch normal ist.
Kann natürlich auch sein dass das alles schön fest abgesteckt ist, wäre super, hätte ich kein Problem mit. Aber meiner Erfahrung nach mit Unis ist das nicht gegeben. Als Beamter vielleicht schon, aber das ist ja keine Beamtenstelle, falls ich da nichts falsch verstehe.
An meiner wiss. Stelle an der Uni würde mir am aller ersten Tag eingebläut, dass ich ja nicht mehr arbeiten solle als in meinem Vertrag steht, schon gar nicht mehr als 10h am Tag (ich hab Vollzeit), dass ich Überstunden abzufeiern habe, etc etc.
Also nein, das ist nicht “an allen wiss. Stellen an Unis so”.
Ok, aber du hast Vollzeit gehabt. Bei ner halben Stelle ist es ein bisschen einfacher Leute ein bisschen hier und da zu drücken dass mal ne Stunde länger gearbeitet wird. Vor allem wenn alle anderen Vollzeit Stellen haben.
Manche Deutsche Unis haben auch Postdoc Stellen mit 50% E13 ausgeschrieben.
Die haben den Knall echt nicht gehört.
Doktoranden kriegen auch eher ein Taschengeld, und sammeln dabei einen akademischen Abschluss ein.
Was auch ein ziemlicher Mist ist, aber ist halt ein etabliertes System in Deutschland.