In Deutschland wird die Energiewende aktuell fast vollständig durch das Stromeinspeisungsgesetz verhindert. Denn dieses Gesetzt sieht nur vor, dass man seinen überschüssigen PV Strom an den lokalen Netzbetreiber verkaufen kann. Damit hängen alle möglichen Innovationen an diesem Netzbetreiber und ich stelle fest, die meisten Netzbetreiber in Deutschland sind kein bisschen innovativ, solange sie mit diesem Gesetz genug Kohle verdienen können.

Das Problem
Immer mehr Bürger versuchen die Energiewende, durch eigene Investitionen, zum Beispiel in eine PV Anlage zu beschleunigen.

Dabei stehen sie dann ganz schnell vor dem Problem, dass sie in den meisten Monaten im Jahr, mehr Strom produzieren, als sie mit ihrem Haus (der kleinstmöglichen Zelle / Atom) verbrauchen können.

Man kann dieses Problem ein wenig durch einen Haus-Akku begrenzen, denn so kann man auch den nächtlichen Verbrauch noch durch den PV Strom abdecken, aber das Grundproblem bleibt trotzdem weiter bestehen.

Immer wenn jetzt so ein Atom mehr Strom erzeugt, als es verbrauchen kann, schiebt es den überschüssigen Strom ins Netz. Diesen Strom muss bei normalen (kleinen) Hausanlagen der lokale Netzbetreiber abnehmen und dafür einen vom Gesetzgeber, nicht sehr attraktiven Preis, bezahlen.

Was aktuell in Deutschland nicht möglich ist (in anderen Ländern, zum Beispiel Österreich, hat sich das mittlerweile geändert), seinen Strom an einen anderen Anbieter zu verkaufen, um damit Innovationen zu fördern.

Mein Vorschlag zur Lösung des Problems
Eine sinnvolle Möglichkeit (Innovation), mit lokalem Stromüberschuss umzugehen, sind große lokale Energiespeicher. Dabei würde man eine bestimmte Menge von Gebäuden zu einer größeren Zelle zusammen fassen. Darin können auch Gebäude enthalten sein, die keine PV Anlagen haben. Für diese Zelle konzipiert man dann einen lokalen Energiespeicher, der zu dem Verbrauchsmuster der Gebäude1 in der Zelle passt.

Immer wenn die Elemente (in diesem Fall die Häuser / Atome) in diese übergeordneten Zelle überschüssigen Strom erzeugen, dann melden sie das der Zelle. Dazu sind nur sehr wenig Informationen notwendig, nämlich wie viel Strom gerade von dem Atom ins Netz eingespeist wird und in welcher Zelle dieses Atom ist.

Die Zelle sammelt diese Daten und speichert den überschüssigen Strom aller Atome in dem großen lokalen Energiespeicher.

Wenn die Gebäude in der Zelle mehr Strom verbrauchen, also sie einspeisen, dann schaltet die Zelle den Energiespeicher auf Einspeisung um und gibt den gespeicherten Strom zum Verbrauch frei.

Damit würde man das Stromnetz so einer Zelle lokal stabilisieren, was zur Folge hätte, dass viel weniger Strom über die großen Stromnetze transportiert (und dabei transformiert) werden muss.

Diese übergeordneten Zellen könnte man wieder zu noch größeren Zellen zusammenfassen, die dann genauso funktionieren, nur dass dann dort die Elemente andere Zellen und keine Atome sind.

Mit einem angepassten Stromeinspeisungsgesetz, das man dann am besten gleich in Stromdurchleitungsgesetzt umbenennen sollte, könnten wir als Gesellschaft solche großen lokalen Stromspeicher zum Beispiel durch Energiegenossenschaften finanzieren und betreiben und so, Schritt für Schritt, die Kontrolle über unsere lokale Energieversorgung zurückgewinnen.

Außerdem machen wir dabei das Stromnetz auch robuster, weil es dann keine zentrale, sondern eine dezentrale Struktur hat.

Zu 1: Diese Energiespeicher sollten möglichst modular aufgebaut sein, da sich das Verbrauchsmuster der zugehörigen Gebäude immer mal wieder ändern wird. Zum Beispiel, wenn neu PV Anlagen installiert werden, oder Wärmepumpen oder eFahrzeuge gekauft werden.

PS: Ja, ich habe die eAutos nicht erwähnt, aber auch Ja, die könnte man zu solchen großen lokalen Energiespeichern zusammenfügen, was aber viel komplizierter ist und dann viele nicht mitmachen werden, weil viele den Anspruch haben, mit ihrem Auto jederzeit überall hinfahren zu können.

  • hipdrop@ruhr.social
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    1 year ago

    @favstarmafia
    Der Eigenverkauf von #Solar -Strom ist auch in Deutschland möglich. Das Stichwort ist “#Direktvermarktung”.
    Es hat sogar den Vorteil, dass man mindestens die Einspeisevergütung bekommt oder den Marktpreis.
    Es gibt Anbieter, die das ermöglichen. Zusätzlich ist noch ein Stromzähler nötig, der in einem kürzeren Zeitraum abrechnen kann.
    @GratianRiter