Gastbeitrag von Dr. Daniel Mullis

Verunsicherung und Unruhe sind Folge der Krisen der letzten fünfzehn Jahren. Die Zukunft ist ins Wanken geraten und die Menschen suchen nach Halt in haltlosen Zeiten. Sie finden ihn in der imaginierten Normalität der vergangenen Aufstiegsgesellschaft. Es ist eine Vergangenheit ohne lästige Klimakrise und Transformationsdruck, sie ist homogener und klarer strukturiert. Das ist es, was die AfD mit ihrem Kulturkampf, mit ihrem Versprechen „Deutschland. Aber normal!“ politisiert und mit dem sie Menschen emotional beheimatet. Damit bindet sie Menschen über politische Grenzen hinweg an sich, und das ist auch der Grund, warum beides, der Kulturkampf der Unionsparteien und die Hoffnung, dem Aufstieg der Rechten mit Aufklärung zu begegnen, in die Sackgasse führen.

  • rainynight65@feddit.de
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    1 year ago

    Ich denke, man konnte in meinem Post ziemlich gut erkennen, wie ich die in Deutschland (und weitestgehend im globalem Westen) praktizierte Form der Demokratie einschätze.

    Wenn aber die Alternative eine protofaschistische Diktatur unter einem Trump, Bolsonaro oder den Kaspern der AfD ist, dann ist mir der Zirkus doch lieber. Da hat man wenigstens ab und zu was zu lachen.

    • occhineri@feddit.de
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      1 year ago

      Ich kann dich gut verstehen. Möchte aber einwerfen, dass der systemische Mangel an Demokratie genau das ist, was letztlich zum Protofaschismus a la AFD und Co. führt.

      Edit: ich bin innerlich jeweils sehr zerstritten, ob ich Wählen bzw. Abstimmen (Schweiz) soll oder nicht. Oft entscheide ich mich zähneknirschend doch noch dafür, obwohl ich weiss, dass es eigentlich nichts bringt, sondern das Unheil am Horizont (bei weitem nicht nur die Nazis) nur weiter hinauszögert.