Moin liebe Community,
Ich möchte das mal zum Anlass nehmen und euch eine Frage stellen. Wie kommt ihr mit der deutschen Mentalität zurecht, wenn ihr Straßenfotografie macht? Habt ihr Tipps wie man unangenehme Begegnungen möglichst vermeiden kann? Und wenn man doch in eine solche Situation gerät, wie geht ihr damit um?
Ich mache das noch gar nicht lange und das Bild ist mit dem Handy geschossen. Ich möchte aber gerne ein bisschen mehr raus aus der Bude und mit meiner a6400 und Sigma 35 1.4 bzw Tamron 20-70 f2.8 raus auf die Straße. Leider ist das Setup alles andere als unauffällig. Auf YouTube findet man auch nicht besonders viel content aus deutschen Städten, aus offensichtlichen Gründen schätze ich.
Sorry, ich war ein paar Tage recht eingespannt und konnte nicht ins Netz!
Wir hatten das Thema damals (ca. 2010) nur in einem Nebenkurs zur Fotografie an der Uni, damals gab es da schon sehr rege Diskussionen - gerade weil die Streetphotography aus den USA so spannend ist. Aber dein Link zu dem 2018er Urteil zeigt meines Erachtens recht gut, wo wir uns in Deutschland bewegen. Geht es um den normalen Alltag, ist die Person zentraler Bestandteil, ist die Person identifizierbar und wird das Bild öffentlich präsentiert? Wenn das alles zusammenkommt sollte man vorsichtig sein. Und all dies könnte auch auf das Bild von @TwoCubed zutreffen - was am Ende aber jeweils ein Gericht entscheiden müsste.
Im Urteil wird auch klar gesagt, dass die öffentlichkeitswirksame Präsentation die Verletzung des Persönlichkeitsrechts verstärkt hat - weshalb das Foto entfernt werden musste. Einen Schadensersatzanspruch oder gar eine Lizenzgebühr ist aber nicht zu zahlen.
Wie aber auch schon vorher erwähnt ist das alles eventuell viel heiße Luft um nichts, wenn man einfach höflich fragt (auch hinterher). :)
Jo, ich glaube im Grunde schätzen wir das schon ähnlich ein. Man begibt sich schnell auf dünnes Eis und setzt sich im Zweifelsfall auch rechtlicher Überprüfung aus. Ob man das möchte (oder wie man sich ggf absichert) hängt dann wohl von der eigenen Risikotoleranz und dem Stellenwert der Straßenfotografie im eigenen Leben ab.