Maurice Höfgen will, dass möglichst viele Menschen wirtschaftliche Zusammenhänge durchschauen. Dafür haut er auch mal Klimawandelleugnern und Neoliberalen ihre Narrative um die Ohren.
Sehr vereinfacht: Ein Staat mit eigener Währung ist kein Unternehmen, kann nicht pleite gehen, ẃeil er sich notfalls durch Gelddrucken finanzieren kann und sollte deshalb einen ausgeglichenen Haushalt gar nicht erst anstreben.
Man kann durchaus behaupten, dass Europa dass ausnutzt hat. Die EZB kaufte bis vor einem Jahr (mit Geld, dass sie nicht einfach erzeugen kann) Staatsanleihen. Das senkt die Zinsen auf diese Anleihen und deshalb kann sich Deutschland derzeit Geld mit einem Zinssatz von etwa 0% leihen konnte Nach einem Jahr hat Deutschland dann zwar 100 an die EZB zurückgezahlt*, aber mit der Inflation waren die nur noch ca. 98 Euro Wert. Deutschland hat also quasi 2 Euro umsonst aus der Druckpresse bekommen.
Zum Teil wird dieses Vorgehen aber als Ursache für die Inflation gesehen und es gibt aber allerlei Feinheiten, die ich nicht verstehe.
*ich tue so als hätten sie Anleihen Laufzeiten von einem Jahr
Ein Kern der Theorie ist soweit ich sie verstehe, dass eine größere Geldmenge dann keine Inflation schafft, wenn sie einen Mehrwert schafft.
Grob zur Inflation:
Man nehme eine Währung als Referenzwert, deren Wert sich nicht verändern. Wir nennen sie X. Das Land Ypsilien hat als Währung Y. Der Wechselkurs von Y zu X ist 1, 1X ist also gleich 1Y. Wächst die Wirtschaft von Ypsilien um 100%, verdoppelt das den Wert von Y. 1X ist jetzt 2Y wert. Schrumpft die Wirtschaft dagegen auf die Hälfte ist 1Y 2X wert.
Bleibt die Wirtschaft stabil, Ypsilien verdoppelt durch Gelddruck allerdings die Menge an Y, halbiert das wiederum dessen Wert. Andersrum verdoppelt sich der Wert von Y wenn man die Hälfte aller Y verbrennt die Wirtschaft aber stabil bleibt.
Druckt man jetzt allerdings Y und investiert dieses Geld in die Wirtschaft, sodass diese um den Wert der investierten Y steigt, bleibt auch der Wert von Y gleich.
So habe ich es zumindest verstanden. Aber ich bin kein Experte und die Wirtschaft ist weit komplexer als meine bereinfachte Erklärung.
Geht man jetzt davon aus, dass ein Mensch eine durchschnittliche Leistungsfähigkeit hat, kann man auch davon ausgehen, dass dieses Potential nicht ausgeschöpft wird. Als Beweis dafür wird angeführt, dass es Arbeitslosigkeit über die Erwerbsunfähigen hinaus gibt. Eine Investition in eine marode Infrastruktur, sei es nun ein unterfinanziertes Bildungssystem, zerfallende Straßen, Breitband, ect. hat also das Potential, dass Menschen dazu bringt mehr Leistung zu erbringen (hier ist natürlich immer die Frage wo ein Flaschenhals auftritt). Ein Land, dessen Infrastruktur nicht bis zu Sättigung ausgebaut wurde, kann also Geld drucken, ohne dass das zu Inflation führt, wenn dieses Geld effizient investiert wird.
Soweit dann die MMT, zumindest meines Auffassens nach. Aber auch hier bin ich vieles aber kein Experte, also lasse ich mich gern korrigieren.
dass eine größere Geldmenge dann keine Inflation schafft, wenn sie einen Mehrwert schafft.
Einen wirtschaftlichen Mehrwert, wohlgemerkt.
Die Politiker geben die beschränkten Geldmengen, die sie unter der Doktrin des Monetarismus zur Verfügung haben, lieber für Dinge wie Verteidigung oder Soziales aus (die zwar auch wichtig sind, aber halt die wirtschaftliche Produktivität nicht steigern) als für produktivitätssteigernde Infrastruktur. Ich bin nicht sicher, wie viel Vertrauen ich darauf habe, dass sich diese Prioritätensetzung verschieben würde, wenn die Politik die Lizenz zum Gelddrucken bekäme.
Jein. Gerade der soziale Bereich ist entscheidend für die Wirtschaft. Bildung sorgt für gut gebildete Arbeiter, Gesundheit für die Rahmenbedingungen, Umverteilung von Reich zu Arm erhöht die Kaufkraft und stärkt erwiesenermaßen die Wirtschaft ect…
Selbst Miliatrismus kann einen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen.
Gerade der Bildungsbereich ist ja aber chronisch unterfinanziert, weil “kein Geld da ist” (bzw. das Geld für andere Dinge ausgegeben wird), ist also offensichtlich keine Priorität für die Politik.
Umverteilung von Reich zu Arm erhöht die Kaufkraft
Aber nicht die Produktivität. Wenn du Geld von den Reichen, die es horten, zu den Armen, die es ausgeben, umverteilst, erhöhst du die Zirkulationsgeschwindigkeit und treibst damit die Inflation sogar ohne die Geldmenge zu erhöhen. Wenn du die Geldmenge erhöhst, indem du Geld druckst und an die Armen verteilst, umso mehr.
Sehr vereinfacht: Ein Staat mit eigener Währung ist kein Unternehmen, kann nicht pleite gehen, ẃeil er sich notfalls durch Gelddrucken finanzieren kann und sollte deshalb einen ausgeglichenen Haushalt gar nicht erst anstreben.
Man kann durchaus behaupten, dass Europa dass ausnutzt hat. Die EZB kaufte bis vor einem Jahr (mit Geld, dass sie nicht einfach erzeugen kann) Staatsanleihen. Das senkt die Zinsen auf diese Anleihen und deshalb kann sich Deutschland derzeit Geld mit einem Zinssatz von etwa 0% leihen konnte Nach einem Jahr hat Deutschland dann zwar 100 an die EZB zurückgezahlt*, aber mit der Inflation waren die nur noch ca. 98 Euro Wert. Deutschland hat also quasi 2 Euro umsonst aus der Druckpresse bekommen.
Zum Teil wird dieses Vorgehen aber als Ursache für die Inflation gesehen und es gibt aber allerlei Feinheiten, die ich nicht verstehe.
*ich tue so als hätten sie Anleihen Laufzeiten von einem Jahr
Ein Kern der Theorie ist soweit ich sie verstehe, dass eine größere Geldmenge dann keine Inflation schafft, wenn sie einen Mehrwert schafft.
Grob zur Inflation: Man nehme eine Währung als Referenzwert, deren Wert sich nicht verändern. Wir nennen sie X. Das Land Ypsilien hat als Währung Y. Der Wechselkurs von Y zu X ist 1, 1X ist also gleich 1Y. Wächst die Wirtschaft von Ypsilien um 100%, verdoppelt das den Wert von Y. 1X ist jetzt 2Y wert. Schrumpft die Wirtschaft dagegen auf die Hälfte ist 1Y 2X wert.
Bleibt die Wirtschaft stabil, Ypsilien verdoppelt durch Gelddruck allerdings die Menge an Y, halbiert das wiederum dessen Wert. Andersrum verdoppelt sich der Wert von Y wenn man die Hälfte aller Y verbrennt die Wirtschaft aber stabil bleibt.
Druckt man jetzt allerdings Y und investiert dieses Geld in die Wirtschaft, sodass diese um den Wert der investierten Y steigt, bleibt auch der Wert von Y gleich.
So habe ich es zumindest verstanden. Aber ich bin kein Experte und die Wirtschaft ist weit komplexer als meine bereinfachte Erklärung.
Geht man jetzt davon aus, dass ein Mensch eine durchschnittliche Leistungsfähigkeit hat, kann man auch davon ausgehen, dass dieses Potential nicht ausgeschöpft wird. Als Beweis dafür wird angeführt, dass es Arbeitslosigkeit über die Erwerbsunfähigen hinaus gibt. Eine Investition in eine marode Infrastruktur, sei es nun ein unterfinanziertes Bildungssystem, zerfallende Straßen, Breitband, ect. hat also das Potential, dass Menschen dazu bringt mehr Leistung zu erbringen (hier ist natürlich immer die Frage wo ein Flaschenhals auftritt). Ein Land, dessen Infrastruktur nicht bis zu Sättigung ausgebaut wurde, kann also Geld drucken, ohne dass das zu Inflation führt, wenn dieses Geld effizient investiert wird.
Soweit dann die MMT, zumindest meines Auffassens nach. Aber auch hier bin ich vieles aber kein Experte, also lasse ich mich gern korrigieren.
Klingt jedenfalls besser als meine Erklärung. Aber Experte bin ich auch nicht.
Einen wirtschaftlichen Mehrwert, wohlgemerkt.
Die Politiker geben die beschränkten Geldmengen, die sie unter der Doktrin des Monetarismus zur Verfügung haben, lieber für Dinge wie Verteidigung oder Soziales aus (die zwar auch wichtig sind, aber halt die wirtschaftliche Produktivität nicht steigern) als für produktivitätssteigernde Infrastruktur. Ich bin nicht sicher, wie viel Vertrauen ich darauf habe, dass sich diese Prioritätensetzung verschieben würde, wenn die Politik die Lizenz zum Gelddrucken bekäme.
Jein. Gerade der soziale Bereich ist entscheidend für die Wirtschaft. Bildung sorgt für gut gebildete Arbeiter, Gesundheit für die Rahmenbedingungen, Umverteilung von Reich zu Arm erhöht die Kaufkraft und stärkt erwiesenermaßen die Wirtschaft ect…
Selbst Miliatrismus kann einen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen.
Gerade der Bildungsbereich ist ja aber chronisch unterfinanziert, weil “kein Geld da ist” (bzw. das Geld für andere Dinge ausgegeben wird), ist also offensichtlich keine Priorität für die Politik.
Aber nicht die Produktivität. Wenn du Geld von den Reichen, die es horten, zu den Armen, die es ausgeben, umverteilst, erhöhst du die Zirkulationsgeschwindigkeit und treibst damit die Inflation sogar ohne die Geldmenge zu erhöhen. Wenn du die Geldmenge erhöhst, indem du Geld druckst und an die Armen verteilst, umso mehr.